Herr Lichtmesz,
ich kann ihre Begeisterung für die französiche identitäre Bewegung nicht so recht teilen (auch wenn sie mir im Ansatz durchaus sympathisch ist). Es werden völlig unnötige Grenzen gezogen, etwa die Fixierung auf die biologische Herkunft (ähnlich beim Zerfall der deutschen Burschenschaften zu beobachten), die die zahlreich vorhandenen und meiner Erfahrung nach durchaus willigen Nachkömmlinge außereuropäischer nichtmoslemischer Einwanderer außen vor hält. Auch die Grenzziehungen in ökonomischer Sicht halte ich zumindest für fragwürdig, auch kleine und mittelständische Unternehmen sind Bestandteil des globalen Kapitalismus und besitzen nicht qua Genetik ein größeres Verantwortungsgefühl der Gesellschaft gegenüber. Eine sinnvolle Grenzlinie sehe ich eher zwischen Realwirtschaft sowie dieser zugeordneten Banken (etwa Sparkassen) in ihrer Gesamtheit gegenüber der Spekulationsorientierten Fanianzwirtschaft, etwa Hedgefonds oder auch Börsen. Insgesamt muss man sich in Europa – meiner Meinung nach – darüber klar sein, daß man aufgrund von Ressourcenknappheit sich nicht komplett nach innen kehren kann (worauf die Identitäre Bewegung meines erachtens hinausläuft). Mit persönlich wäre es weitaus lieber, man könnte sich auf einige wenige, aber dafür existenzielle Fragen konzentrieren, etwa die Erhöhung der Geburtenrate, die Verbindung von Einwanderung mit Assimilation oder das Nichtzahlen von Sozialleistungen an Einwanderer. Die Frage, was die eigene Identität eigentlich ausmacht (m.M.n. nach mindestens 60 Jahren permanenter Fremdbeinflussung eh nur noch in Grundzügen zu beantworten und sowieso stetem Wandel unterlegen) sehe ich in der identitären Bewegung viel zu sehr konkretsiert (und damit ausgrenzend), um als Massenbewegung jeweils Erfolg zu haben.
Mit freundlichem Gruße